Welche Themen beschäftigen schwule, bisexuelle und queere Männer? Was sind ihre Prioritäten für die Zukunft? Die Pink Cross-Umfrage gibt einige Antworten: Die höchste Priorität hat die gesellschaftliche Akzeptanz im weitesten Sinne. Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung oder spezifische Herausforderungen für Senioren und Jugendliche werden häufig genannt. Zudem werden gleiche Rechte im Bereich der Familie gefordert, insbesondere von den Jüngeren.
Die von Pink Cross durchgeführte Umfrage stellte die Frage nach den zukünftigen politischen Prioritäten für LGBTIQ+-Organisationen. Maximal fünf Antworten konnten aus einer Liste ausgewählt werden, mit der Möglichkeit, weitere Prioritäten zu nennen. Die Ergebnisse zeigen: Die höchste Priorität hat die Bildung und Sensibilisierung der Gesellschaft für LGBTIQ+-Fragen. Fast 70% der Teilnehmenden wählten diese Antwort, und zwar über alle Generationen hinweg.
Auch die Themen Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung, Senioren und Engagement für deren besonderen Bedürfnisse und die rechtliche Gleichstellung bezüglich Elternrechte und Familienformen werden oft genannt. Einige Themen haben bei den verschiedenen Generationen unterschiedliche Priorität: Die besonderen Bedürfnisse der Senior*innen sind für ältere Menschen besonders wichtig, nämlich bei über 60% bei den Jahrgängen vor 1980 gegenüber weniger als 40% der jüngeren Menschen. Umgekehrt ist die Frage nach Familienrecht und Elternschaft für 70% der nach 1990 Geborenen eine Priorität, während es bei den Jahrgängen vor 1980 weniger als 50% sind.
WIE WEITER?
Die genannten Themen sind allesamt Prioritäten von Pink Cross für die kommenden Jahre: Wir wollen eine Gesellschaft, die uns akzeptiert, egal wie alt wir sind! Wir werden uns weiterhin für einen einfachen Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung zu erschwinglichen Preisen einsetzen, und für eine allgemeine Verbesserung der Gesundheit von LGBTIQ+-Menschen. Familienrechte stehen ebenfalls ganz oben auf unserer Agenda. Wir setzen uns auch in Politik und Parlament für ein Ende der Diskriminierung in diesem Bereich ein.
METHODOLOGIE
Die Ergebnisse stammen aus einer Online-Umfrage, die Pink Cross im Frühjahr 2023 unter schwulen, bisexuellen und queeren Männern* durchgeführt hat. Auf den Fragebogen gingen 1469 Antworten ein. Die Stichprobe ist nicht repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung. Weitere Informationen werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem Methodenbericht veröffentlicht.
*Die Studie richtete sich an schwule, bi und queere Männer (cis und trans) und non-binäre Personen, welche sich (in Teilen) mit dem männlichen Spektrum identifizieren.
Datenanalyse und -aufbereitung: Gaé Colussi, Pink Cross und das Team von Prof. Peter Streckeisen (ZHAW)
Schreiben : Gaé Colussi, Pink Cross
Deutsche Übersetzung: Team Pink Cross, Pink Cross