Zukunft: vorsichtig optimistisch?

Wie sehen schwule, bisexuelle und queere Männer ihre Zukunft in der Schweiz? Welche Sorgen oder Erwartungen haben sie? Die Umfrage von Pink Cross gibt einige Antworten: Eine grosse Mehrheit der Befragten sieht die Zukunft eher optimistisch (57%) oder sogar sehr optimistisch (12%)! Die offenen Antworten zeigen jedoch, dass es nicht an Sorgen mangelt: Diskriminierung, Gewalt, Hate Crimes und die Gefahr von Rückschritten werden häufig genannt.

Fast zwei Drittel der Befragten sehen die Zukunft von schwulen, bisexuellen beziehungsweise queeren Männern in der Schweiz optimistisch oder sehr optimistisch. Nur ein Zehntel ist eher pessimistisch – mit einem etwas höherer Anteil bei älteren Menschen (bis zu 15 % bei den in den 1950er-Jahren Geborenen gegenüber knapp 7% ab Jahrgang 2000) und bei Menschen, die auf dem Land leben (14 %).

Der Optimismus ist jedoch nicht frei von Zukunftssorgen, wie aus den offenen Antworten hervorgeht. Fast 800 Personen haben auf die Frage nach den Prioritäten für LGBTIQ+-Organisationen in der Zukunft geantwortet.

Das am häufigsten genannte Thema ist die Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen (116 Antworten) und das Gegenstück dazu, also eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft und gleiche Rechte (112 Antworten). Viele befürchten Rückschritte wegen der Zunahme von Hate Crimes und Hassrede in der Gesellschaft und in der Politik (100 Antworten), während einige Personen besorgt sind, dass die Gesellschaft durch Forderungen der LGBTIQ+-Community «überfordert» werden könnte (50 Antworten). Schliesslich betonen die Befragten, wie wichtig eine Community ist, die zusammenhält und alle einbezieht (55 Antworten), trotz der Unterschiede und der grossen Vielfalt (57 Antworten).

WIE GEHT ES WEITER?

Pink Cross freut sich, dass die meisten schwulen, bisexuellen und queeren Männer positiv in die Zukunft blicken: Die jahrzehntelange Arbeit trägt Früchte! Die Sorge über die Zunahme von Hassrede und Hate Crimes, die anhaltende Gewalt und die Gefahr von Rückschritten bleiben jedoch zentrale Themen unserer Arbeit. Wir werden weiterhin für eine Gesellschaft kämpfen, in der Homophobie und andere Formen von Gewalt endlich Geschichte werden!

METHODOLOGIE
Die Ergebnisse stammen aus einer Online-Umfrage, die Pink Cross im Frühjahr 2023 unter schwulen, bisexuellen und queeren Männern* durchgeführt hat. Auf den Fragebogen gingen 1469 Antworten ein. Die Stichprobe ist nicht repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung. Weitere Informationen werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem Methodenbericht veröffentlicht.

*Die Studie richtete sich an schwule, bi und queere Männer (cis und trans) und non-binäre Personen, welche sich (in Teilen) mit dem männlichen Spektrum identifizieren.